Tag 17 – 2. August – Freitag

Von Nørgar Voll nach Medal Bygdegård, 26 km, Start um 8:30 Uhr, Ankunft 18:30 Uhr, 574 m hoch, 583 m runter, Weghöhe 159 m bis 285 m, wir laufen immer noch zu dritt: Katrin, Karl und ich, heute Abend ist noch Ludwig, ein Frankfurter mit uns in der Pilgerherberge.

Wir entschließen wieder über das Etappenziel hinaus zu pilgern. 6 km mehr, dann gibt es für uns nicht mehr die 28 km Etappe. Die Berge sind zwar immer noch rechts und links von uns, aber es ist sehr landwirtschaftlich geprägt und wir wandern an einem Lachsfluss entlang, an dem viele ihr Glück versuchen. Ich habe mich schon gewundert, warum an den Autos so komische Vorrichtungen sind. Als ich unseren Herbergsvater, einen ehemaligen Oberleutnant der norwegischen Armee, der auch die norwegische Truppe in Afghanistan koordinierte, frage ob das Antennen sind, sagt er nein, das sind Halterungen für die Lachsangeln. Er hat übrigens der schöne Bild mit Greta und mir gemacht.

So souverän läuft Greta über die Feriste, die Sperrgitter für die Schafe.

Mittags machen wir Pause an einem besonderen Pilgercafe und bestellen uns zweimal Kaffee Latte und drei Limonade.

Da wir heute Morgen alle zu unterschiedlichen Zeiten gestartet sind, hatten wir kein gemeinsames Morgengebet. Deswegen beschließen wir ein Mittagsgebet zu machen.

Mittagsgebet

Mitte des Tages. Mitte des Lebens.

Kern meines Wesens. Kern meiner Fragen.

Grund des Glaubens. Grund aller Hoffnung.

Herz meines Herzens. Ich sage Du.

ALLE:

In der Mitte des Tages

ist es Zeit für einen Halt.

Ich besinne mich auf das, was mein Leben ausmacht:

Familie, Arbeit, Gottes Gegenwart, die Schöpfung..

Mit all dem möchte ich verbunden sein.

In der Mitte des Tages vertraue ich mich Gott an,

ich komme zur Ruhe und öffne mich für die Lebensfülle,

die er für mich bereithält.

Wir singen:

Du Mitte des Lebens, Halleluja.

Du Ziel aller Wege, Halleluja.

Du Sehnsucht und Stillen zugleich. Halleluja.

Text:

Einmal wird uns gewiss die Rechnung präsentiert

für den Sonnenschein und das Rauschen der Blätter,

die sanften Maiglöckchen und die dunklen Tannen,

für den Schnee und den Wind, den Vogelflug und das Gras

und die Schmetterlinge, für die Luft, die wir geatmet haben,

und den Blick auf die Sterne und für all die Tage, die Abende

und die Nächte.

Einmal wird es Zeit; dass wir aufbrechen und bezahlen.

Bitte die Rechnung.

Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht;

Ich habe euch eingeladen, sagt der

und lacht, soweit die Erde reicht;

Es war mir ein Vergnügen!

Segen:

Es segne Gott die Mitte deines Tages,

was getan, was zu tun bleibt, was du bist.

Es segne Gott die Mitte deines Lebens,

was schon war, was ist, was noch kommt.

Es segne, Gott, die Mitte deines Herzens,

was du erlebst, was du erbetest, was du erhoffst.

Alle:

Amen

Nachmittagspause mit kleinem Schläfchen am Lachsfluss

Meldal Kirche, leider schon geschlossen

Gartenkultur in Norwegen

Unsere Schlafhütte in einem Museumsdorf

7 Kommentare zu „Tag 17 – 2. August – Freitag

  1. Wunderschön. Tolle Bilder, schöne Gedanken, ein tolles Gebet und eine ganz tolle Greta. Gottes Segen für die verbleibenden 100 (?) km?

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    1. Rasieren ist unnötiger Luxus. 😎 und tatsächlich sieht der Bart doch echt gut aus. Greta und Vater sehen sich immer ähnlicher 😊

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      1. Dann ist ja doch deutlich mehr geworden, als Du laut einem der ersten Artikel wolltest. Das ist ein ganz schönes Päckchen…

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