Heiligung – oder: Warum es wichtig ist, sich seinem Schatten zu stellen

41 Jahre gehe ich schon mit diesen Schuhen und habe dabei vieles entdeckt. Nicht nur Schönes

Der Regenbogen, der sich so am Himmel zeigt, dass die Farben im Licht sichtbar werden.

Auf dem meinem Lebensweg habe ich entdeckt, welche Fähigkeiten und Begabungen mir geschenkt wurden und in mir schlummern. Und immer dann, wenn ich etwas weitergegeben habe oder sie mit anderen teilte habe ich erlebt, dass dadurch Gutes geschehen ist.

Was inspiriert einen Menschen dazu, Stärken, Liebe und Versöhnung fließen zu lassen? In welchen Situationen kann das Heilige durch einen Menschen hindurch wirksam werden?

Leider gibt es auch die andere Seite, das Zerstörerische und Unerlöste. C.G. Jung nennt es den Schatten. Schatten sind die Teile in uns, die wir unterdrückt halten. Es sind die Themen und Teile in uns, denen wir uns nicht wirklich stellen möchten, weil wir sie nicht mögen.

• Wer gesteht sich gerne ein z.B. aggressiv zu sein?

• Wer gesteht sich gerne ein hyperempfindlich zu sein?

• Wer gesteht sich gerne ein auf bestimmte Menschen unfreundlich zu reagieren usw.?

• Wer gesteht sich gerne ein, dass er von sich glaubt nicht gut genug zu sein?

Manchmal entdecken wir Teile unseres Wesens, die wir nicht gerne zeigen möchten. Sehr oft möchten wir sie auch uns selbst nicht zeigen bzw sie ansehen. Wir haben Glaubenssätze, unverarbeitete Erfahrungen und Tabus ganz tief in unserm Unterbewusstsein vergraben.

Wenn wir uns diese Teile nie ansehen, können daraus Ängste und Schuldgefühle, Krankheiten und sonstige Disharmonien, Lebenskrisen und Partnerschaftsprobleme entstehen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Gott will, das wir ein Segen für diese Welt sind, aber wir können uns selbst und die Welt nicht heilen, wenn wir nicht bereit sind, uns selbst zu erkennen, zu reflektieren und die Verantwortung zu übernehmen. Heiligung heißt deshalb für mich bereit für Kritik, offen für Feedback und mutig bei der Frage zu sein: Was siehst Du bei mir? Und die Entscheidung mich dem heilenden Wirken Gottes auszusetzen durch Stille, Gebet und verbindlicher Gemeinschaft.

Eine Erfahrung die ich dabei vor einiger Zeit gemacht habe, möchte ich dazu gerne mit euch teilen. Schaut euch dazu bitte dieses Video an: Schattenarbeit – oder: Wer darf in mein Leben sprechen?

Als Olaf in der Schlacht bei Stikklestad verwundet wurde, sah er ein, dass er nicht genug Kräfte hatte, seinen Widersacher zu besiegen.

Der Legende nach warf er sein Schwert fort und betete zu Gott. Während des Gebets bekam er den Todesstreich und starb. Erst später bemerkte man eine Kraft, die Olaf zu folgen schien. Viele meinten, wundersame Heilungen geschähen in der Nähe seines Leichnams. Es heißt, die Wunder hielten viele Jahrhunderte an.

Während seines Lebens entstand ein immer wahrhaftigeres und deutlicheres Bild von ihm selbst, wer er eigentlich war. Seine Kraftfülle wurde bereichert und vertieft durch Verwundbarkeit und Offenheit, die auch in ihm wohnten. Seine Handlungskraft und Entschlossenheit reiften, je mehr Demut und Nachdenklichkeit Raum gewannen.

Die offene Hand – Künstler: Henning Diers, Nienburg

Durch seinen Tod konnte Olaf Christi Kreuz und Liebe vermitteln. So geschah eine Verwandlung und Heiligung. Olaf durfte sich selbst Christus hingeben und daraus wuchs eine Kraft, die neues Leben schuf, Mut und Linderung für viele. Olaf hatte sich für Gottes Willen geöffnet und ließ die Liebe Christi durch sich handeln.

7 Kommentare zu „Heiligung – oder: Warum es wichtig ist, sich seinem Schatten zu stellen

  1. Sich wie durch die offene Hand in Hingabe der Heilung, dem Heiligen öffnen; sagst Du das? … und diese Schuhe haben Dich getragen. Wahrscheinlich würdest Du sagen: Es war Gottes heiliger Geist, der mich durch sie getragen hat. Ein gutes Ankommen Dir, mein Lieber — heute, oder?
    Matthias

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  2. Lieber Peter,
    danke für diesen tiefen Beitrag. Ja, das ist so eine Sache mit den Schatten und mit der Angst davor sie ans Licht zu bringen. Es braucht Mut und Vertrauen zu den eigenen Schatten zu stehen. Ich schaffe das nicht immer….. doch wenn ich es schaffe, ist es wie Ankommen.
    Ich wünsche Dir und Greta weiter alles Gute auf deinem Weg! Gott sei mit Dir!
    Martin (Enneagramm 1)

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  3. Lieber Peter. Da steckt sehr viel Wahres in Deinen Worten. Das habe selbst ich schon erfahren dürfen, auch wenn ich erst das Alter Deiner Stiefel habe… Das Doppelgebot der Liebe ist eben doch nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. So manches Mal istbes schwerer sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, als das bei jemand anderem zu tun…

    Ich wünsche Dir, dass Du morgen auch auf Deiner inneren Reise auf eine Weise ankommst, die Dir Kraft für das gibt. Bleib behütet.

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    1. Danke. Wenn ich ab Februar nächsten Jahres wieder näher an HH wohne (in Kakenstorf bei Buchholz) können wir uns gerne öfter treffen und (persönlich) austauschen, so Du auch Lust dazu hast.

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